Hochsensible Menschen nehmen erheblich mehr innere und äußere Eindrücke wahr und verarbeiten diese intensiver. Ihr emotionales Erleben kann sehr stark ausgeprägt sein. Hochsensible haben häufig ein hohes Einfühlungsvermögen, eine starke Intuition, einen hohen Anspruch an sich selbst, können sehr pflichtbewusst sein, viel Wert auf Genauigkeit legen und eine lebendige Kreativität ihr eigen nennen. Häufig besteht auch eine hohe Empfindsamkeit eines oder mehrerer Sinnesorgane, z.B. hinsichtlich lauter oder wiederkehrender Geräusche, starker Lichtreize, intensiver Gerüche oder körperlicher Berührung.
Diese stärker ausdifferenzierte Wahrnehmungsfähigkeit, die intensivere Verarbeitung, mit viel längerer Nachwirkung von Eindrücken und Erlebnissen kann jedoch viel schneller zur Überstimulation führen als bei weniger sensiblen Menschen.
Die Auswirkungen von Überstimulation sind bei allen Menschen ähnlich: steigende Anspannung im Körper, emotionale Gereiztheit, Erschöpfung und ausgelaugt sein und damit verbunden verminderte Leistungsfähigkeit. Das leicht auftretende Gefühl von Überforderung bei zu vielen gleichzeitig einstürmenden Informationen, kann 18GerPD8fY4iTbNpC9hHNXNHyrDMampPLA hervorrufen, die das Selbstwertgefühl mindern können. Kommt zu der oft fehlenden oder nicht stark genug angelegten energetischen Hülle die Schwierigkeit hinzu, sich im zwischenmenschlichen Miteinander nicht genügend abzugrenzen zu können, kann leicht ein Zustand anhaltender Überstimulierung und chronischer Erschöpfung eintreten. Bestehen diese über einen längeren Zeitraum, können daraus psychische und körperliche Erkrankungen hervorgehen.
Um aus dieser negativen Dynamik aussteigen zu können, ist es notwendig, sich genau über die jeweiligen individuellen Bedürfnisse und Empfindsamkeiten bewusst zu werden. Dann kann der Alltag so gestaltet werden, dass ständige Überstimulation vermieden wird und die eigenen Ressourcen regelmäßig genutzt und gepflegt werden.
Ergänzend dazu gibt es verschiedene hocheffiziente, leicht anwendbare Werkzeuge, die dazu beitragen das Nervensystem in lebendige Balance zu führen und zu stabilisieren, so wie Notfall-Techniken für Krisensituationen. Diese vermittle ich in den Seminaren Emotionale Erste Hilfe und Meridian-Balance und gegebenenfalls auch in den Einzelsitzungen.
Ebenso wichtig, wie die Steuerung der Reizaufnahme von außen, ist die Fähigkeit sich vor Überflutung und Überforderung von innen, – durch Gefühle, Gedanken, Erinnerungen, Körperempfindungen (z.B. Schmerzen), – zu schützen.
Nicht verheilte psychische Verletzungen, unintegrierte belastende Erlebnisse und innere Konflikte können eine permanente Überreizung von Innen hervorrufen. In diesem Fall empfiehlt es sich diese inneren Stressfaktoren und Energiefresser mit geeigneten Maßnahmen zu vermindern oder auszuräumen.
Aus meiner eigenen Erfahrung eignet sich hierfür die von Dr. Peter Levine entwickelte Methode Somatic Experiencing (SE)® zur Trauma-Auflösung besonders gut. SE arbeitet mit den Körperempfindungen und vermittelt die Möglichkeit Überstimulation wirkungsvoll und zeitnah abzubauen. Es ermöglicht mit etwas Übung bereits bei den ersten Anzeichen von steigendem Stresslevel mit gezielter Körperwahrnehmung die sich aufbauende Spannung zu entladen und sich gezielt mit einer Ressource zu verbinden, um den Überwältigungs-Kreislauf zu unterbrechen, bevor er in vollem Gang ist.